Roadtrip durch Süd-
schweden 

Schweden auf einem Blick

  • Naturparadies: Schweden ist bekannt für seine atemberaubende Landschaft mit unzähligen Seen, dichten Wäldern und den beeindruckenden Schärengärten entlang der Küsten. Alleine der Stockholmer-Schärengarten besteht aus 30.000 Schäreninseln!
     
  • Kulturelle Vielfalt: Von Wikingergeschichte bis hin zu modernem Design – Schweden bietet eine faszinierende Mischung aus Tradition und Innovation.
     
  • Nordlichter & Mitternachtssonne: Im Norden des Landes könnt ihr die magischen Nordlichter bestaunen oder im Sommer die Mitternachtssonne erleben.
     
  • Nachhaltigkeit: Schweden ist ein Vorreiter in Sachen Umweltschutz und nachhaltigem Tourismus – perfekt für umweltbewusste Reisende.
     
  • Städte voller Charme: Städte wie Stockholm, Göteborg und Malmö verbinden moderne Urbanität mit historischen Vierteln und einzigartigen Attraktionen.
     
  • Fika & Kulinarik: Die schwedische Kaffeepause „Fika“ und traditionelle Gerichte wie Köttbullar und Zimtschnecken machen die Reise auch kulinarisch unvergesslich.

Reisebericht: 19 Tage durch Småland, Skåne, Värmland und Co.

Unsere Stopps auf der Südschweden-Reise

  • Tag 1 - 3: Kopenhagen (Dänemark)
  • Tag 4 - 5: Südliche Westküste & Göteborg
  • Tag 5 - 7: Borås
  • Tag 8 - 9: Nördliche Westküste & Karlstad
  • Tag 10 - 13: Stockholm
  • Tag 14 - 15: Smaland & Öland
  • Tag 16 - 19: Malmö

Tag 1: Ein Abenteuer beginnt – Von Bautzen über Kopenhagen nach Skandinavien

Mit dem eigenen Auto begannen wir die Reise – 982 Kilometer warteten allein an diesem Tag auf uns. Der Wecker klingelte um 4:30 Uhr, und mit einer Mischung aus Vorfreude und Müdigkeit machten wir uns auf den Weg. Klar, wir hätten auch eine Fähre nehmen können – beispielsweise ab Rostock, was uns einige Stunden gespart hätte. Wer diese Variante bevorzugt, hat von Deutschland aus viele Möglichkeiten: Direktverbindungen nach Schweden gibt es unter anderem von Travemünde, Kiel und Sassnitz. Die Überfahrten dauern zwischen 2,5 und 15,5 Stunden, und Anbieter wie TT-Line, Scandlines oder StenaLine bringen euch sicher ans Ziel. Für uns war der Landweg ideal. Nicht nur, weil ich schnell seekrank werde, sondern auch, weil wir schon immer Kopenhagen erkunden wollten.

 

Die Fahrt nach Dänemark
Unsere Route führte uns zunächst über die A13 Richtung Berlin. Es dauerte bis hinter die Hauptstadt, bis der Kaffee und die Vorfreude mich wirklich wachrüttelten. Der weitere Verlauf über die A24 und A7 bis Flensburg war problemlos. Kurz nach der deutsch-dänischen Grenze machten wir eine Pause – und waren sofort von Dänemarks Charme begeistert. Die Autobahnrastplätze? Mitten im Grünen, ohne Asphaltwege, dafür mit Picknickbänken unter schattigen Bäumen. So viel Liebe zum Detail sucht man auf deutschen Autobahnen oft vergeblich.

Weiter ging es über die E45 und später die E20 – bis wir die gigantische Storebælt-Brücke erreichten. Dieses 18 Kilometer lange Meisterwerk der Ingenieurskunst ist die längste Hängebrücke Europas und ein absolutes Highlight der Strecke. Hier entrichteten wir unsere erste Maut: 145 DKK (ca. 20 €) pro Überfahrt, die direkt vor Ort mit Kreditkarte bezahlt werden kann.

Ankunft in Kopenhagen

Am späten Nachmittag erreichten wir schließlich unser Hotel – das Scandic Sluseholmen, etwas außerhalb des Zentrums. Das Hotel überzeugte uns übrigens auf ganzer Linie: Nachhaltigkeit, stylische Zimmer und ein Frühstück, das keine Wünsche offen ließ – selbst für Vegetarier und Veganer. Nach einer kurzen Verschnaufpause wollten wir unsere ersten Eindrücke von dieser tollen Stadt  sammeln, also machten wir uns auf in Richtung Innenstadt.

 

Der erste Abend in Kopenhagen

Unsere erste Überraschung erwartete uns bereits in der Metro: In Kopenhagen fahren die U-Bahnen komplett autonom! Vorn an der Frontscheibe gibt es die besten Plätze, denn hier habt ihr freie Sicht auf das Tunnelsystem - ein echtes Highlight! Da wir nur drei Tage Aufenthalt hatten, beschlossen wir den Kopenhagen-City-Pass nicht zu erwerben, da dieser sich erst so richtig ab einem Aufenthalt von 48 Stunden lohnt, und auch nur dann, wenn ihr euch richtig viele Sehenswürdigkeiten ansehen möchtet. Für die Navigation mit dem ÖPNV nutzten wir die DOT-App. 

Wir stiegen am Rathausplatz aus, einem beeindruckenden Mix aus historischen und modernen Gebäuden. Gleich gegenüber entdeckten wir den weltberühmten Freizeitpark Tivoli, der 1843 eröffnet wurde und als zweitältester Vergnügungspark der Welt gilt. Unweit davon steht eine Statue des Dichters Hans Christian Andersen, der in diesem Freizeitpark Inspiration für sein Märchen „Die Nachtigall“ fand. 

 

Unsere nächste Station war die Marmorkirken (Frederikskirche) mit ihrer prächtigen Kuppel aus norwegischem Marmor. Das Bauwerk beeindruckt nicht nur von außen – der Innenraum ist atemberaubend schön und ein absolutes Must-See. Von dort spazierten wir weiter Richtung Hafen, begleitet vom warmen Licht der goldenen Stunde, das die Parkanlagen in ein magisches Orange tauchte. Der Abend endete an der berühmten Statue der kleinen Meerjungfrau, die direkt am Ufer thront.

 

So endete unser erster Tag in Kopenhagen – voller Eindrücke, spannender Entdeckungen und Vorfreude auf die kommenden Tage in dieser einzigartigen Stadt.

Tag 2 – Königlicher Glanz, skandinavische Fika und ein Hauch Abenteuer

Frisch gestärkt vom Frühstück mieteten wir zwei Fahrräder (pro Tag und Person 18€) und machten uns auf den Weg ins Zentrum. Unser erstes Ziel: Schloss Amalienborg – die majestätische Residenz der dänischen Königsfamilie. Der Weg dorthin führte uns über perfekt ausgebaute Radwege entlang des Sydhavn. Nach etwa sieben Kilometern erreichten wir die prunkvolle Anlage. Wir achteten bei unserem Besuch auf die Flaggen, diese sind gehisst, wenn sich König Frederik X. in der Anlage befindet – bei unserem Besuch war er aber anscheinend unterwegs. Doch unser Fokus lag sowieso auf der Wachablösung der königlichen Leibgarde. Täglich um Punkt 12 Uhr beginnt das beeindruckende Ritual. Tipp: Seid mindestens 30 bis 45 Minuten vorher da, um einen Platz in den vorderen Reihen zu ergattern. Wir kamen leider erst kurz vorher an – zum Glück hatte ich mein Teleobjektiv dabei, sonst wäre die Erinnerung wohl nur aus der Ferne erlebbar gewesen.

Anschließend fuhren wir bei herrlichen Sommerwetter, bei ca. 20°, weiter zum Schloss Rosenborg, welches uns mit einem Wahnsinns Anblick empfing! Die historische Residenz beherbergt heute königliche Schätze, die auch besichtigt werden können. Eintrittskarten erhaltet ihr vor Ort oder online, wir empfehlen euch die Buchung im Vorfeld online durchzuführen. Im Übrigen ist der Eintritt auch im Kopenhagen-Pass inkludiert. Wir entschieden uns, die traumhafte Parkanlage zu erkunden und unter einer schattigen Allee ein kühles Getränk zu genießen, dabei ließen wir den majestätischen Anblick des Schlosses auf uns wirken.

Die erste „Fika“ – ein Geschmackserlebnis

Am Nachmittag feierten wir eine Premiere: Unsere erste skandinavische Fika. Was einfach mit „Kaffeepause“ übersetzt wird, ist in Skandinavien eine liebevoll zelebrierte Tradition. In einem charmanten Café bestellten wir zwei Kaffee und Zimtschnecken. Zimtschnecken gehören unbedingt auch auf euren Teller, wenn ihr in Dänemark oder Schweden unterwegs seid, den sie sind einfach nur traumhaft!

Nyhavn – Pastellhäuser, Jazz und Regen

Unser spätes Nachmittagsziel war der weltbekannte Nyhavn – Kopenhagens ehemaliger Handelshafen. Doch bevor wir die pastellfarbenen Häuser genießen konnten, überraschte uns ein heftiger Regenguss. Unter einem schützenden Vordach warteten wir geduldig, bis sich der Himmel beruhigte. Der Regen verwandelte die Gassen in spiegelnde Pfützen und tauchte die Szenerie später in das magische Licht der goldenen Stunde. Natürlich wollten wir uns das kulinarische Angebot hier nicht entgehen lassen. Im Restaurant „Hyttefadet“ ließen wir uns von innovativen Gerichten überraschen – ein Fest für den Gaumen, wenn auch nicht unbedingt für den Geldbeutel. Für budgetfreundliche Alternativen empfehlen wir die vielen Hot-Dog-Stände in Kopenhagen, mit ihren zum Teil ungewöhnlichen aber leckeren Angeboten, bspw. Hot-Dog mit Rotkraut, den wir auf dem Rathausplatz ausprobierten. Mindestens genauso empfehlenswert: Das traditionelle Smørrebrød, übersetzt  einfach nur Butterbrot, welches meistens reichlich belegt und ein echtes Geschmackserlebnis ist!

Sonnenuntergang und eine Schrecksekunde

Nach dem Abendessen kehrten wir zum Schloss Amalienborg zurück, um die blaue Stunde für einige Fotos zu nutzen. Doch beim Aufbau meines Stativs wurde ich von der Leibgarde darauf hingewiesen, dass das hier nicht erlaubt sei. Ein Stativ braucht ihr also bei euren Besuch in diesem Bereich nicht einpacken. Ich musste improvisieren, fand aber dennoch großartige Perspektiven für meine Aufnahmen.

Der eigentliche Schock des Tages wartete jedoch noch auf uns. Nach etwa zehn Minuten Rückfahrt bemerkte ich, dass meine Kamera fehlte! Adrenalin durchströmte meinen Körper, als ich realisierte, dass ich sie beim Abketten der Fahrräder auf einer Steinsäule liegen gelassen haben musste. Wir traten in die Pedale, schneller als je zuvor, und ich rechnete nicht wirklich damit, sie wiederzufinden. Doch wie durch ein Wunder lag sie noch immer an ihrem Platz! Mit einem riesigen Stein, der uns vom Herzen fiel, und einer ruhigen Rückfahrt zum Hotel endete unser zweiter Tag in Kopenhagen – voller Eindrücke, Abenteuer und einem unerwarteten Happy End.

Tag 3 – Schwindelerregende Höhen, architektonische Juwelen und königliche Ruhe

Nach den Erlebnissen der letzten Tage wurde Tag drei unser entspanntester in Kopenhagen – zumindest auf den ersten Blick. Doch selbst ein ruhiger Tag kann voller Überraschungen stecken!

Am Vormittag tauchten wir erneut in die moderne Welt des Sydhavnen ein. Dieser Stadtteil, der gekonnt Tradition und Innovation verbindet, ist ein Paradies für Architekturliebhaber und -liebhaberinnen. Besonders beeindruckend: Die elegante, schlangenförmige Fahrradbrücke „Cykelslangen“, die sich scheinbar mühelos über das Wasser windet. Dieses Meisterwerk ist nicht nur praktisch, sondern ein echtes Design-Highlight. Direkt daneben luden die Geschäfte eines Einkaufszentrums zum Stöbern und Verweilen ein – ein idealer Start in den Tag.

 

Die „Vor Frelsers Kirke“

Am Mittag besuchten wir die „Vor Frelsers Kirke“ im Stadtteil Christianshavn. Die barocke „Erlöserkirche“ beeindruckt schon von weitem mit ihrem einzigartigen Turm. Doch das Beste wartete oben: eine Wendeltreppe, die sich außen am 90 Meter hohen Turm entlangwindet – gegen den Uhrzeigersinn! Für den Eintritt müsst ihr euch Tickets erwerben, diese solltet ihr im Vorfeld über die Website der Einrichtung buchen.

Architektur trifft Idylle – die königliche Bibliothek

Am Nachmittag suchten wir dann die Gärten der dänischen königlichen Bibliothek auf. Ein ruhiger Spaziergang führte uns durch die prächtigen Grünanlagen – ein perfekter Kontrast zu den Eindrücken des Vormittags.

Doch auch das Gebäude selbst ließ uns staunen. Die Bibliothek vereint Geschichte und Moderne wie kein zweites Bauwerk: Der historische Teil strahlt traditionellen Charme aus, während der moderne Anbau, bekannt als „Schwarzer Diamant“, futuristisch wirkt. Mit seiner glänzenden Fassade, die Himmel und Wasser reflektiert, ist er ein architektonisches Highlight.

Im Inneren beeindruckte uns das Atrium mit seiner wellenförmigen Decke, die durch über 10.000 präzise Koordinaten ermöglicht wurde. Der Gedanke, dass die Konstruktion so viel Ingenieurskunst erforderte, ließ uns ehrfürchtig innehalten – wahrlich ein „Wow“-Moment.

 

Ein ruhiger Ausklang

Den Abend verbrachten wir entspannt im Hotel. Eine lockere Billard-Partie bot die perfekte Gelegenheit, die letzten Details für unsere bevorstehende Weiterreise nach Schweden zu besprechen.

Tag drei in Kopenhagen war ein Tag voller Kontraste: von schwindelerregenden Höhen bis zu königlicher Gelassenheit – Erlebnisse, die in Erinnerung bleiben.

Tag 4 – Von der Øresundbrücke bis zum Sonnenuntergang in Göteborg

Der vierte Tag unserer Reise versprach eine spannende Fahrt in Richtung Göteborg – die südwestliche Perle Schwedens. Mit rund 320 km und etwa 3 Stunden Fahrt von Kopenhagen aus hatten wir einiges vor. Doch an diesem Tag ließen wir uns nicht nur von der Straße leiten, sondern hatten auch ein paar unvergessliche Stopps entlang der südlichen Westküste Schwedens eingeplant.

 

Die legendäre „Øresundsbroen“ – Über die Meeresenge nach Schweden

Kurz nach dem Start begann unser Abenteuer schon mit einem echten Highlight: Die imposante „Øresundsbroen“, die Kopenhagen mit Malmö verbindet. Die Brücke, ein wahres Meisterwerk der Ingenieurskunst, wurde nach sieben Jahren Bauzeit 2000 eröffnet und vereint Tunnel, Insel und Brücke in einer einzigartigen Verbindung.

Unsere Fahrt begann in einem 3,5 km langen unterirdischen Tunnel, um dann nach einem 4 km langen Inselstreifen endlich auf die fast 8 km lange Brücke zu gelangen. Auf diesem Teil erwartet euch eine tolle Aussicht über die Meeresenge! Übrigens: Auch hier mussten wir ebenso eine Maut zahlen. Anders als bei der „Storebælt-Brücke“ konnten wir hier bereits Zuhause unser Fahrzeug online anmelden . Dazu mussten wir zwar ein Jahresabo (ØresundGO-Vertrag) abschließen, dadurch hat sich aber die Maut um gut die Hälfte verringert, da wir die Brücke auf der Heimfahrt ein zweites Mal überquerten. Das Jahresabo haben wir nach unserem Urlaub ganz einfach kündigen können - also ein echter Spar-Tipp!

Durch das unberührte Kullaberg Naturreservat

Mit der Brücke hinter uns ging es weiter auf der E6 in Richtung Norden, vorbei an Malmö, durch ländliche Gebiete und idyllische Landschaften. Nach knapp zwei Stunden erreichten wir unser erstes Zwischenziel: das Naturreservat Kullaberg. Der Parkplatz direkt vor dem Eingang war der perfekte Startpunkt für eine kleine Wanderung. Die Natur empfing uns mit allem, was wir uns erträumt hatten: Uralte Bäume, saftige Wiesen, steile Klippen und ein unvergesslicher Blick auf das endlose Meer. Wir folgten den Wanderwegen, die uns immer wieder an Gattertoren vorbeiführten – es gab Schafe, Kühe und Pferde zu sehen, die friedlich die weiten Wiesen abgrasten.

Die Route führte uns bis zum Leuchtturm, wo wir unser Mittagessen auf einen der Felsen genossen. Der Duft des Meeres, das sanfte Rauschen der Wellen boten dabei eine perfekt Atmosphäre! Nach etwa 1,5 Stunden machten wir uns wieder auf den Rückweg.

Abenteuer an der Küste und Ankunft in Göteborg

Nach dem Kullaberg-Reservat ging es weiter, immer entlang der Westküste. Bei einem weiteren Stopp in einer abgelegenen Bucht tauchten wir ein in die Einsamkeit: Der Himmel malte sich in wunderschönen Orangetönen, ein sanfter Wind wehte durch die Dünen, während das Meer spiegelglatt vor uns lag. Einfach magisch!

Göteborg erreichten wir kurz vor Sonnenuntergang, doch dann kam ein weiterer Schreck: Beim Check-in im Spar Hotel Gårda stellte sich heraus, dass ich vergessen hatte, die Übernachtung zu buchen! Zum Glück war noch ein Zimmer frei – also Glück im Unglück.

 

Wunderschönes Göteborg

Nachdem wir unser Zimmer bezogen hatten, stürzten wir uns sofort ins Stadtleben. Nur 15 Minuten mit den öffentlichen Verkehrsmitteln trennen das Hotel vom pulsierenden Zentrum Göteborgs. Den Magen schon längst leer, entschieden wir uns für ein schnelles Abendessen – auch wenn die Stadt mit einer Vielzahl von Restaurants lockte, landeten wir (ganz untypisch) in der Fußgängerzone „Vasagatan“ bei einem schwedischen Döner. Mit gestärktem Magen starteten wir unseren Stadtrundgang. Die tiefstehende Sonne tauchte die Stadt in ein goldenes Licht und verwandelte die historischen Gebäude in wahre Postkartenmotive. Was uns sofort auffiel: Göteborg ist grün! Überall gibt es gepflegte, kleine Parks und grüne Oasen, die sich harmonisch mit den prachtvollen, historischen Gebäuden mischen. Besonders bezaubernd waren die kleinen Gassen, die teilweise in leuchtenden Farben erstrahlten und an jeder Ecke neue Entdeckungen freigaben.

Der Rundgang führte uns vorbei an Göteborgs Dom, dem wunderschönen Stadtmuseum und schließlich zum Hafen, wo das beeindruckende Operngebäude vor uns aufragte. Hier verweilten wir, genossen das Abendrot und ließen den Tag ausklingen, während die Dämmerung langsam die Stadt umhüllte.

Tag 5 – Direkt in die schwedischen Wildnis

Unser fünfter Reisetag begann früh: Nach nur einer Nacht in Göteborg hieß es Koffer packen und das Auto beladen. Doch bevor wir der Stadt endgültig den Rücken kehrten, nutzten wir den Vormittag, um noch ein paar Highlights Göteborgs zu entdecken.

 

Ein Kronjuwel über Göteborg: Skansen Kronan

Unser erster Stopp führte uns auf den begrünten Hügel, der von der beeindruckenden „Skansen Kronan“ gekrönt wird. Dieses achteckige Relikt der alten Festungsanlage mit seiner goldenen Krone und dem Löwen auf der Spitze bot uns eine fantastische Aussicht über die Dächer Göteborgs – ein perfekter Ort, um die Stadt von oben zu erleben.

Direkt unterhalb des Hügels liegt das charmante Viertel Haga, das uns sofort in seinen Bann zog. Mit seinen authentischen Holzhäusern, die teilweise bis ins Jahr 1790 zurückreichen, und einer Vielzahl an Boutiquen, niedlichen Lädchen und zahlreichen Fika-Möglichkeiten war dieses Viertel ein absolutes Highlight.

Nach einem entspannten Bummel durch Haga ging es zurück zum Hotel, um unser Abenteuer in Richtung Borås fortzusetzen. Rückblickend hätten wir uns hier noch mindestens zwei zusätzliche Nächte gewünscht – Göteborg hat einfach so viel zu bieten!

Aufbruch ins Nirgendwo: Ein Tiny House mitten in Schwedens Natur

Unsere nächste Station versprach ein ganz besonderes Erlebnis: Ein Tiny House, das wir über Airbnb gebucht hatten, erwartete uns in der Nähe von Borås, tief in Schwedens malerischer Natur. Nach etwa einer Stunde Fahrt entlang der Nationalstraße 40, die uns gen Osten führte, endete die Straße plötzlich. Die letzten 5 Kilometer ging es Off-Road, über Waldwege und vorbei an dichtem Grün, bis wir schließlich am Ziel ankamen.

Das Tiny House lag idyllisch an einem kleinen Teich, und unsere Gastgeberin Monika begrüßte uns herzlich auf der Veranda ihres Hauses – inklusive Hund und einer kurzen Führung. Das Häuschen selbst war ein kleines Paradies: Minimalistisch, stilvoll und komplett ausgestattet mit allem, was man für den Alltag braucht – außer einem Fernseher. Dafür hatten wir etwas viel Besseres: einen privaten Teichsteg mit Gummiboot direkt vor der Tür und riesige Fenster, die das Haus mit natürlichem Licht fluteten.

 

Entschleunigung und Entdeckungen

Schon nach ein paar Stunden wurde uns klar, wie wenig man eigentlich zum Leben braucht. Das Tiny House war nicht nur eine Unterkunft, sondern eine bereichernde Erfahrung, die uns zeigte, wie schön Einfachheit sein kann.

Die kleine Terrasse hinter dem Häuschen eröffnete uns den Blick auf eine stille Waldlichtung, die uns noch lange in Erinnerung bleiben sollte. Nach dem Auspacken gönnten wir uns eine gemütliche Fika auf der Terrasse, bevor wir zu einer Erkundungstour rund um den nahegelegenen See Viaredssjön aufbrachen.

Trotz leicht bewölktem Wetter bot der See mit seinen kleinen Inseln und bewaldeten Ufern eine traumhafte Kulisse. Nach unserer Rundfahrt deckten wir uns in einem Supermarkt im nahegelegenen Sandared für die kommenden Tage ein – und hatten dabei einige Überraschungen: Während Getreide- und Fleischprodukte deutlich teurer waren als in Deutschland, war frisches Obst und Gemüse erstaunlich günstig.

 

Ein Abend voller Ruhe und Spannung

Den Abend verbrachten wir auf der Terrasse, wo wir ein ausgiebiges Dinner genossen und gespannt auf die Waldlichtung blickten, immer in der Hoffnung, einen Elch zu entdecken. Obwohl wir diesmal „nur“ ein Reh zu Gesicht bekamen, ließen wir uns nicht entmutigen – schließlich lagen noch einige Tage vor uns.

Tag 6 – Wanderungen, Wasserfälle und Elch-Erlebnisse

Der Tag begann mit einem ganz besonderen Klang: Ein herrliches Vogelkonzert, das durch die geöffneten Fenster bis ins Bett drang. Es war, als würde uns die schwedische Natur persönlich wecken – ein perfekter Start in den Tag! Nach einem reichhaltigen Frühstück mit Rührei, Joghurt und dem köstlich fluffigen „Soft Bröd“ brachen wir zu einem Tagesausflug auf, der uns zum beeindruckenden Vättern-See, Schwedens zweitgrößtem See, führen sollte.

 

Eine malerische Fahrt und Gränna's Süßigkeiten

Unsere Route führte uns entlang der Nationalstraße 40 und später über die Europastraße E4, die sich spektakulär am Ufer des Vättern-Sees entlangschlängelte. Der See erstreckt sich so weit, dass man meint, auf die Ostsee zu blicken – endlose Weite, steile Küstenabschnitte, und ein Horizont aus purem Blau. Unser erstes Ziel war Gränna, bekannt als Heimat der rot-weißen Zuckerstangen. Schon an der Autobahn wurden wir mit ersten Hinweisen auf die süße Tradition empfangen. In der Stadt angekommen, fühlten wir uns wie im Weihnachtswunderland: Kleine Manufakturen, in denen der Duft von Zucker und Minze die Luft erfüllte, und rot-weiß gestreifte Zuckerstangen in jeder erdenklichen Größe. In einer der Manufakturen konnten wir den "Bäckern" durch ein Fenster bei der Herstellung zusehen – ein Erlebnis, das wir natürlich mit Fotos festhielten. Doch Gränna hatte noch mehr zu bieten: Verwinkelte Nebenstraßen mit roten Holzhäusern, eine malerische Kirche und immer wieder Blicke auf den glitzernden See. Unser Tipp: Besucht Gränna  entweder am frühem Vormittag oder am Nachmittag, wenn der Mittagstrubel nachgelassen hat.

Röttle-Wasserfälle: Naturidylle pur

Nach unserer süßen Stippvisite ging es weiter zu unserer ersten Wanderung des Tages. Vom Parkplatz aus starteten wir eine 8,5 km lange Rundtour, die uns zu den Röttle-Wasserfällen führte. Der Weg war angenehm und führte vorbei an einem charmanten schwedischen Häuschen, bevor uns der dichte Wald mit seinem Blätterdach zu den Wasserfällen leitete. Von der Plattform unterhalb der Fälle bot sich ein atemberaubender Anblick: tosende Wassermassen, umgeben von sattem Grün – ein magisches Zusammenspiel.

Weiter ging es durch den Wald, wo mächtige Buchen und Eichen den Pfad säumten, während wir immer wieder durch Lichtungen hindurch auf den Vättern blicken konnten. Die glitzernde Wasseroberfläche und das leise Rascheln der Blätter boten eine perfekte Kulisse für eine entspannte Wanderung. Sogar ein Fischotter ließ sich blicken und schien auf dem Rücken treibend ein Sonnenbad zu genießen.

Zum Abschluss kamen wir an einer alten Mühle oberhalb der Wasserfälle vorbei – ein historisches Highlight, das unsere Wanderung perfekt abrundete. Die durchgeführte Wanderung haben wir über Komoot geplant und ist folgend auch noch einmal einsehbar.

Hassafall: Der Zauber des Nadelwaldes

Später am Nachmittag entschieden wir uns, noch den Hassafall zu besuchen, obwohl die Zeit für die vollständige Wanderung nicht mehr reichte. Vom Parkplatz aus war der Wasserfall nach nur 1,5 km durch einen dichten Nadelwald erreichbar. Der Fluss, der sich durch das Gelände schlängelte, wurde immer steiler, bis wir von Stromschnellen und wildem Wasser begleitet wurden. Die Stille des Waldes kombiniert mit dem Rauschen des Flusses war pures Balsam für die Seele.
 

Elch-Momente für die Ewigkeit

Zurück im Tiny House köchelte das Abendessen auf dem Herd vor sich hin, während wir erneut den Blick über die Waldlichtung schweifen ließen – bislang ohne Erfolg. Doch kurz nach dem Essen, als wir gerade den Tisch abräumten, blieb uns beinahe das Herz stehen als wir noch einmal durch das Fenster hinaus in die Dämmerung sahen: Direkt vor unserer Terrasse stand eine Elchkuh!

Völlig fasziniert und mit klopfenden Herzen beobachteten wir das Tier, das seelenruhig an einer Fichte fraß. Wir griffen vorsichtig zur Kamera und schlichen uns leise nach draußen. Während wir das Muttertier fotografierten, entdeckten wir in einiger Entfernung ein Elchkalb – ein magischer Moment! Ganze 20 Minuten durften wir die beiden aus nächster Nähe beobachten, bevor sie uns schließlich witterten und gemächlich im Wald verschwanden.

Dieser unvergessliche Augenblick war der Höhepunkt unseres bisherigen Abenteuers und machte den Tag zu einem der magischsten Erlebnisse unserer Reise.

Tag 7 – Ein Tag der Ruhe

Der siebte Tag unserer Reise stand ganz im Zeichen der Entschleunigung. Nachdem wir die letzten Tage mit eindrucks­vollen Wanderungen und Erlebnissen gefüllt hatten, entschieden wir uns, die Stille der schwedischen Natur in vollen Zügen zu genießen und den Moment einfach mal auf uns wirken zu lassen.

Morgens setzten wir uns mit einer Tasse Kaffee in die Sonne, unser Blick schweifte über die ruhige Waldlichtung, während wir in unseren Büchern versanken. Die Fensterbank war der perfekte Ort für eine kleine Auszeit, und das sanfte Rauschen des Windes im Wald untermalte diese Zeit mit einer beruhigenden Melodie. Nach einer kleinen Bootstour über den "See", machten wir noch einen kurzen Spaziergang durch den Wald. Zwischen den hohen Bäumen und den moosbedeckten Felsen fanden wir ein kleines Paradies – eine friedliche, ungestörte Oase, die uns eine willkommene Pause vom hektischen Alltag verschaffte.

Dieser Tag war eine willkommene Verschnaufpause – ein Moment des Innehaltens, der uns half, uns auf die kommende Zeit vorzubereiten. Denn am nächsten Tag führte uns die Reise wieder weiter, höher in den Norden!

Tag 8 – Fahrt nach Karlstad: Schwedens Westküste, Geschichte und Naturerlebnisse

Der Beginn der zweiten Woche unserer Reise war so vielversprechend wie der erste Tag. Frisch erholt und voller Vorfreude auf die kommenden Abenteuer, starteten wir unseren Tag am frühen Morgen und machten uns auf den Weg nach Karlstad. Die Etappe war mit 376 Kilometern kalkuliert, inklusive einiger spannender Zwischenstopps.

Abenteuer Westküste: Von Göteborg bis nach Lysekil

Unser Weg führte uns zunächst entlang der wenig befahrenen Nationalstraße 40 in Richtung Göteborg, das wir an der äußeren Stadtgrenze noch einmal passierten. Danach tauchten wir erneut in die wilde Schönheit der Westküste ein, die uns mit jedem Kilometer mehr begeisterte. Der nördliche Teil der Westküste, mit seiner zerklüfteten Landschaft und den zahlreichen Schäreninseln, erschien uns noch mal ein Stück schöner als der südlichere Teil. Hier fanden wir endlich das Schweden, das wir uns erträumt hatten: Kleine, rote Holzhäuschen, die malerisch an den Ufern der Inseln standen, eingerahmt von der endlosen Weite des Meeres. Diese roten Häuschen sind übrigens nicht nur ein idyllisches Postkartenmotiv, sondern haben ihren Ursprung im schwedischen Dorf Falun. Der rötliche Anstrich stammt aus der Kupfermine, die im 17. Jahrhundert für zwei Drittel der weltweiten Kupferproduktion verantwortlich war. Der Farbton war ursprünglich ein Abfallprodukt der Mine und wurde bald zur typischen Farbe für die schwedischen Holzhäuser. Der konservierende Effekt für das Holz war dabei ein willkommener Nebeneffekt.

 

Lysekil, ein Naturparadies zum Staunen
Unser erster Zwischenstopp führte uns in die kleine Küstenstadt Lysekil, die uns mit ihrer Nähe zur Natur und ihrer friedlichen Atmosphäre begeisterte. In der Nähe befindet sich das Naturreservat Stångehuvud, das uns mit einer Wanderung über riesige Granitfelsen lockte. Die Wege führten uns direkt in die Felsen, und manchmal mussten wir auf allen Vieren klettern, um die Gipfel zu erreichen. Auf den Felsen bildeten sich durch den Regen kleine Pfützen, in denen Möwen und Bachstelzen ein erfrischendes Bad nahmen. Was für ein Anblick! Besonders schön fanden wir die Buchten, die sich zwischen den Felsen schlängelten – ein toller Kontrast zur wilden Küstenlandschaft. Ein ehemaliges Leuchtfeuerhäuschen, das einsam auf einem Felsen stand, bot die perfekte Kulisse für eine Langzeitbelichtung. Der weite Blick auf die Nordsee, mit den Wolken, die in hohem Tempo vorüberzogen, war einfach atemberaubend. Wir schlenderten weiter durch das alte Badeviertel und entdeckten die kleinen roten Badehäuschen, die Zeitzeugen einer Vergangenheit als beliebten Sommerurlaubsort von Lysekil sind. Die Stadt ist ein wahrer Schatz an Geschichte und Natur!
 

 

Fjällbacka: Charmanter Küstenort mit Verliebtheitsgarantie
Der nächste Halt führte uns nach Fjällbacka, einem der schönsten Orte an der Westküste, der trotz der Touristenmengen seinen Charme bewahrte. Besonders die malerischen, pastellfarbenen Häuser und der lebhafte Hafen zogen uns in ihren Bann. Hier fühlten wir uns wie in einem Postkartenbild – und hätten es leicht noch länger hier ausgehalten. Fjällbacka hat es sogar in die Krimiserie von Camilla Läckberg geschafft, und wir konnten uns gut vorstellen, warum die Region in den Romanen eine so zentrale Rolle spielt.

 

UNESCO-Weltkulturerbe: Die Felsritzungen von Tanum
Von Fjällbacka aus steuerten wir einen weiteren spannenden Stopp an: Die Felszeichnungen am Aspeberget. Diese über 3.000 Jahre alten Bronzezeit-Ritzungen gehören zum UNESCO-Weltkulturerbe "Die Felsritzungen von Tanum" und sind ein faszinierendes Zeugnis der schwedischen Geschichte. Die Zeichnungen, die auf Felsen im dichten Wald zu finden sind, sind unglaublich filigran und wurden so gut wie unberührt über die Jahrtausende hinweg bewahrt. Hier, inmitten der Natur, tauchten wir ein in die Vergangenheit und ließen uns von der Stille und der majestätischen Anblicke dieser uralten Kunstwerke verzaubern.

Schwedische Flohmärkte
Mit einem kleinen Umweg über die Loppis (Flohmärkte), die meist privat organisiert sind und an vielen Orten in Schweden entlang der Straßen verteilt sind, setzten wir unsere Fahrt fort. Die Schweden lieben ihre Flohmärkte, und für viele gehören sie zum Sommer dazu – ein Trend, den auch wir nach und nach erfuhren, je länger unsere Reise dauerte.

 

Durch Värmland nach Karlstad: Vom Regen in den Sonnenschein
Weiter ging es Richtung Karlstad – die letzten 188 Kilometer der Etappe, die uns durch die grünen Hügel und Seenlandschaften des schwedischen Binnenlandes führten. In Värmland, mit seinen weiten Wäldern und zahllosen Seen, spürten wir die Ruhe und die Weite der Natur. Ein Regenschauer setzte langsam ein, was uns jedoch nicht davon abhielt, in einem Schnellrestaurant auf der Nationalstraße anzuhalten und die berühmten Köttbullar zu probieren – mit Kartoffelstampf und Preiselbeermarmelade. Ein klassisches, schwedisches Gericht, das uns definitiv nicht enttäuschte. Übrigens: Wenn ihr bei eurem Schwedenurlaub glänzen wollt, dann wird das Gericht korrekt so ausgesprochen „Schöttbüllar“.

Karlstad: Ankunft in der schwedischen Mitte
Mit gefülltem Magen ging die Reise weiter, und gegen 17:45 Uhr erreichten wir Karlstad, unseren Zielort für den Tag. Das Best Western Hotel River C, das direkt am Klarälven-Fluss liegt, bot uns eine gute Ausgangslage für unseren zweitägigen Aufenthalt. Die ruhige Lage, nur eine Nebenstraße entfernt vom Fluss, garantiert im Übrigen erholsame Nächte.

 

Mitternachtssonne und der Zauber des schwedischen Sommers
Den Abend verbrachten wir in einem der zahlreichen Restaurants in der Nähe des Hotels – wir entschieden uns für das Restaurang Napoli, das uns mit leckerem Essen und einem fairen Preis-Leistungs-Verhältnis überzeugte. Anschließend besuchten wir das Wahrzeichen der Stadt: Östra Bron, die längste Steinbrücke Schwedens. Bei Sonnenuntergang und in der Dämmerung war die Brücke ein fantastisches Fotomotiv, das wir unbedingt festhalten mussten. Nach einem Tag voller neuer Eindrücke fielen wir in unsere Betten. Ein letzter Blick aus dem Fenster und auf den Fluss verriet uns, dass die Nacht sich immer noch gegen die Dunkelheit wehrte. Die Nachwehen des Mittsommers schienen die Zeit anzuhalten. Es war ein magischer Moment, der uns bereits jetzt auf die nächsten Tag freuen ließ.

Tag 9 – Eine unerwartete Umplanung, Karlstad statt Värmland

Der Tag begann alles andere als wie erwartet. Ursprünglich hatten wir uns vorgenommen, in die Region Värmland zu fahren, um dort auf einer stillgelegten Zugstrecke mit einer Draisine zu pedalieren. Eine unvergessliche Fahrt durch die weiten Wälder Schwedens, wie wir fanden, als wir uns vorab darüber informierten (schaut euch unbedingt die Website an: dvvj.se). Doch das Wetter hatte andere Pläne für uns: Dunkle Wolken zogen auf und der Regen setzte ein, sodass wir uns spontan entschieden, den Tag in Karlstad zu verbringen. Statt durch den Wald zu radeln, sollten wir also die Stadt entdecken.

 

Die Stadt der Sonne
Karlstad, Schwedens 17. größte Stadt mit rund 67.000 Einwohnern, bot uns trotz des unbeständigen Wetters eine Menge zum entdecken. Wusstet ihr, dass Karlstad zu den Städten mit den meisten Sonnenstunden im Jahr gehört? Wir dachten uns, dass dies ein interessanter Gegensatz zum heutigen Regen ist. Die Stadt liegt am Nordufer des Vänern-Sees, Schwedens größtem See, und hat eine lange, bewegte Geschichte, die wir auf unserer Tour durch die Innenstadt immer wieder entdeckten. Wie viele alte Städte wurde auch Karlstad mehrfach von Stadtbränden heimgesucht, aber der verheerendste traf die Stadt im Jahr 1865, als fast alle Gebäude dem Feuer zum Opfer fielen. Lediglich sieben von insgesamt 241 Höfen blieben verschont. Heute gibt es noch einige wunderschön restaurierte Bürgerhäuser, die einen Eindruck davon vermitteln, wie die Stadt vor der Katastrophe aussah – ein faszinierender Blick in die Vergangenheit wie wir fanden.

 

Der Duft von Lofbergs
Ein weiteres Highlight unserer Entdeckungstour war die Kaffeerösterei Lofbergs, die seit 1906 ihren eigenen Kaffee röstet und zu einem wahren Schatz für Kaffeeliebhaber geworden ist. Die Qualität des Kaffees hat uns überzeugt – ein perfektes Mitbringsel für Kaffeefreunde. Und das Beste? In Lofbergs Café, „Rosteriet“, könnt ihr nicht nur Kaffee, sondern auch leckeren Tee genießen. Ein perfekter Ort, um eine kleine Pause einzulegen und sich von der schwedischen Kaffeekultur verzaubern zu lassen.

 

Stora Torget: Der Puls von Karlstad
Der Marktplatz Stora Torget ist das Herz der Stadt, hier herrscht immer reges Treiben. Rund um den Platz finden sich zahlreiche Restaurants und Cafés, in denen man sich eine kleine Auszeit gönnen kann. Zudem befindet sich hier auch der Dom von Karlstad, dessen moderne Inneneinrichtung uns wirklich überrascht hat. Der neue Altar steht direkt vor dem alten, was eine interessante Kombination aus historischer und moderner Architektur schafft. Eine Kirche, wie wir sie in dieser Form noch nicht gesehen haben! Nach all den historischen Eindrücken machten wir einen Abstecher ins Einkaufszentrum, das durch seine übersichtliche Gestaltung und die Vielfalt der Geschäfte zu überzeugen wusste. Es war der perfekte Ort, um sich ein wenig umzusehen und ein paar Souvenirs zu besorgen, bevor wir den Stadtrundgang fortsetzten.

Der größte See Schwedens und seine magische Atmosphäre
Am Nachmittag hatten wir noch Zeit, das Nordufer des Vänern-Sees zu besuchen – Schwedens größtem See, der sich majestätisch vor Karlstad ausbreitete. Auf dem Weg dorthin kamen wir zufällig an einem thailändischen Schnellrestaurant vorbei, das uns neugierig machte. Es war ein Fast-Food-Lokal im McDonald's-Stil, aber mit dem Unterschied, dass die Zutaten deutlich frischer und weniger fettig schmeckten. Definitiv eine Empfehlung, falls ihr mal in der Nähe seid!
Das Naherholungsgebiet Getingberget, am Ufer des Vänern gelegen, war unser Ziel an diesen Abend. Der Parkplatz war bereits gut belegt, doch wir ergatterten noch den letzten freien Platz. Als wir am Ufer standen, waren wir erneut überwältigt von der Größe des Sees – er schien fast unendlich zu sein. Die Atmosphäre war magisch, besonders in der Abenddämmerung. Ich nutzte die Gelegenheit, einige Fotos zu machen, während die goldenen Sonnenstrahlen das Wasser in ein warmes Licht tauchten. Auf dem Rückweg zum Hotel hatten wir noch eine kleine tierische Begegnung – es war der perfekte Abschluss eines ereignisreichen Tages. Zurück im Hotelzimmer packten wir unsere Sachen und planten die Route für den nächsten Tag.

Tag 10 – Quer durch Südschweden in Richtung Stockholm

Die zweite Woche unseres Schweden-Urlaubs war bereits im vollen Gang und wir begann den Tag mit einem entspannten, aber gehaltvollen Frühstück. Frisch gestärkt ließen wir Karlstad hinter uns und machten uns auf die rund 323 Kilometer lange Reise Richtung Stockholm. Die Strecke versprach nicht nur landschaftliche Highlights, auch ein spannender Zwischenstopp war wieder eingeplant – unser Ziel: Die charmante Stadt Örebro.

 

Das stolze Herz von Örebro
Mit seinen etwa 130.000 Einwohnern liegt Örebro genau zwischen der schwedischen West- und Ostküste. Bereits bei der Einfahrt in die Stadt zog uns das imposante Schloss von Örebro in seinen Bann. Es thront majestätisch auf einer kleinen Insel im Fluss Svartån und wirkt wie aus einem Märchen entsprungen. Wir parkten unser Auto in der Nähe und machten uns auf den Weg zu diesem beeindruckenden Bauwerk.

 

Kunst an jeder Ecke – Die OpenArt Biennale
Was uns sofort auffiel, war die ungewöhnliche Freiluft-Kunstgalerie, die überall in der Stadt präsent war. Auf Wegen, Parkplätzen und sogar im Fluss selbst standen farbenfrohe und kreative Kunstwerke. Sie waren Teil der Kunstbiennale OpenArt, die alle zwei Jahre in Örebro stattfindet – und wir hatten das große Glück, genau zum richtigen Zeitpunkt da zu sein! Viele der Werke inspirierten uns, und wir konnten kaum widerstehen, alle paar Meter stehenzubleiben und Fotos zu machen.

Historie zum Anfassen
Nach der Besichtigung des Schlosses führte uns ein Spaziergang durch eine grüne Parkanlage entlang des Flusses. Hier ragten anmutige Weidenbäume in den strahlend blauen Himmel – ein Anblick, der uns den Atem raubte. Der Weg endete in der historischen Siedlung Wadköping, einer kleinen Oase, die uns zurück in die Vergangenheit katapultierte.

Wadköping ist ein besonderes Highlight: Die kleinen roten Häuser, die aus dem 17. bis 19. Jahrhundert stammen, wurden aus verschiedenen Stadtteilen hierhergebracht, abgetragen und wiederaufgebaut. So entstand ein charmantes kleines Dorf mitten in der Stadt. Ausstellungen geben Einblicke in das Leben vergangener Zeiten, während niedliche Cafés, Shops und Secondhand-Läden für Abwechslung sorgen.

 

Ein Paradies für Naturfreunde
Örebro hat nicht nur eine wunderschöne Innenstadt, sondern auch ein vielseitiges Umland zu bieten. Mit ausgedehnten Wäldern, zahlreichen Wanderwegen und einem großen Angebot an Wassersportmöglichkeiten ist die Region ein Traum für Outdoor-Liebhaber. Solltet ihr eine Schwedenreise planen, lasst euch Örebro auf keinen Fall entgehen!

Vom Stadtzauber in die Schärenwelt

Nach einem leckeren Mittagessen in Örebro machten wir uns auf den Weg, denn vor uns lagen noch rund 2,5 Stunden Fahrtzeit bis nach Stockholm. Am Nachmittag passierten wir die dortigen Stadtautobahnen und erreichten schließlich unsere Unterkunft auf der malerischen Halbinsel Saltsjöbaden, mitten in den Schären von Stockholm.

 

Ein Tiny House mitten im Grünen
Wie schon in Borås hatten wir uns erneut für ein Tiny House entschieden, das wir über Airbnb gebucht hatten. Unser Aufenthalt war für vier Nächte in diese Unterkunft geplant. Diese Aufenthaltsdauer würden wir euch mindestens für Stockholm empfehlen. Die Unterkunft war nicht nur preislich attraktiv, sondern bot auch zahlreiche Vorteile:

  • Natur pur direkt vor der Tür.
  • Stressfreie Anbindung: Das Auto blieb stehen, dank des hervorragend ausgebauten ÖPNV-Netzes in und um Stockholm.
  • Entspannte Atmosphäre fernab vom Großstadttrubel.

Unsere Gastgeberin Marlou hieß uns herzlich willkommen und versorgte uns direkt mit allen wichtigen Informationen zu öffentlichen Verkehrsmitteln, kulturellen Highlights und Restaurants in der Umgebung.

 

Ein Abend voller Ruhe und schwedischem Flair

Nach dem Einrichten im Tiny House gönnten wir uns eine gemütliche „Fika“, und gingen anschließend einkaufen, um uns für die kommenden Tage zu versorgen. Den Abend verbrachten wir entspannt auf der kleinen Holzterrasse unseres Häuschens. Mit einer Partie Karten und der lauen Sommerluft, die uns umgab, ließen wir den Tag ausklingen.

Die Stille der Schären, das sanfte Rauschen der Bäume und die Vorfreude auf die kommenden Tage in Stockholm machten diesen Moment zu einem perfekten Abschluss unseres 10. Tages in Schweden.

Tag 11 – Königliches Stockholm und stille Schärenmomente

Unser Abenteuer in Stockholm begann direkt nach dem Frühstück. Ein kurzer Weg brachte uns zum Busbahnhof, wo wir mit der Linie 26M bzw. 25M Richtung Zentrum aufbrachen. Dank des hervorragend ausgebauten ÖPNV-Systems dauerte die Fahrt nur 40 Minuten – entspannt und unkompliziert.

Unser Tipp: Ladet euch unbedingt die SL-App herunter! Sie ist der beste Weg zu Tickets und Verbindungsauskünften. Und habt immer eure Kreditkarte dabei. Bargeld? In Schweden und vor allem in Stockholm fast ausgestorben. Selbst öffentliche Toiletten funktionieren nur mit Kreditkarte.

 

Das Herz Stockholms
Unsere erste Station war das Stockholmer Schloss auf der Insel Gamla Stan. Fast 800 Jahre Geschichte atmen die Mauern dieses beeindruckenden Bauwerks aus, das mit seinen über 600 Räumen zu den größten Schlössern Europas zählt – sogar größer als der Buckingham Palace! Doch trotz der schieren Größe wirkte es auf uns etwas trist – Betonwände und wenig Grün.

Pünktlich um 12:15 Uhr konnten wir die Wachablösung miterleben, ein faszinierendes Ritual. Mit etwas Glück hört ihr sogar ein Medley mit ABBA-Songs – typisch Schweden!

Farbenfrohe Gassen, lebendige Plätze und beeindruckende Architektur

Nach dem Schlossbesuch schlenderten wir durch die malerischen Gassen von Gamla Stan. In den kleinen Cafés fanden wir Zuflucht vor den gelegentlichen Regenschauern, während uns der historische Marktplatz vor dem Nobelmuseum mit seinen bunten Fassaden verzauberte. Dieser Platz ist weltbekannt und ein idealer Ort, um sich für einen Moment zu setzen und die Atmosphäre aufzusaugen.

Von Gamla Stan ging es per U-Bahn Richtung Norden, zum Odenplan. Dort erwartete uns die beeindruckende Gustav-Wasa-Kirche, die mit ihrer prachtvollen Architektur begeistert. Nicht weit entfernt besuchten wir die berühmte Stadtbibliothek, ein Muss für Architekturliebhaber. Sie beherbergt über zwei Millionen Bücher und ist ein echtes Fotomotiv!

 

Shopping und Kulinarik: Der pulsierende Sergels Torg

Weiter führte uns der Weg zum Sergels torg, dem Treffpunkt im Herzen Stockholms. Der Platz, mit seinem markanten schwarz-weißen Muster und dem Springbrunnen samt Kristall-Skulptur, bietet nicht nur eine tolle Kulisse, sondern auch reichlich Shopping-Möglichkeiten. Hier sahen wir Skateboardern zu und ließen die Geräusche der Stadt auf uns wirken. Nebenan besuchten wir die Hötorgshallen, eine lebendige Markthalle voller kulinarischer Köstlichkeiten. Von frischen Meeresfrüchten bis zu internationalen Spezialitäten – ein Paradies für Foodies!

Der schwedische Reichstag
Ein kurzer Spaziergang führte uns zu einem unserer absoluten Highlights in Stockholm: Dem Reichstag. Dieses prächtige neoklassizistische Gebäude auf der Insel Helgeandsholmen beeindruckte mit seiner Architektur und Geschichte. Die kunstvollen Deckenmalereien im Inneren symbolisieren die Ideale der schwedischen Nation. Eine Führung ist hier absolut empfehlenswert!

 

Das Rathaus: Majestätisch und geschichtsträchtig
Am Nachmittag genossen wir die Aussicht auf das Rathaus von Stockholm, ein Wahrzeichen mit einem 106 Meter hohen Turm. Es lohnt sich, mindestens zwei Stunden für eine Besichtigung einzuplanen – besonders, wenn ihr den Turm besteigen wollt. Der Ausblick auf Stockholm ist spektakulär. Wusstet ihr, dass hier jedes Jahr das festliche Dinner zu Ehren der Nobelpreisträger stattfindet?

Abendzauber in den Schären

Zurück in unserer Unterkunft wartete ein gemütliches Abendessen auf uns. Doch der Tag war noch nicht vorbei: Ein unvergesslicher Sonnenuntergang in den Stockholmer Schären stand bevor. Auf der Halbinsel Saltsjöbaden suchten wir uns den perfekten Spot. Die Sonne senkte sich hinter einer der rund 30.000 Schäreninseln, während eine leichte Brise die Kiefern auf den Klippen bewegte. Der Blick aus der Vogelperspektive – dank unserer Drohne – offenbarte die magische Weite dieser Landschaft. Möwen kreisten, Motorboote zogen in der Ferne vorbei, und der Mond stieg auf. Ein besonders schönes Motiv fanden wir bei einem roten Häuschen auf einer anderen Insel, das im Mondlicht eine märchenhafte Kulisse bot. Erschöpft, aber glücklich, kehrten wir in unser Tiny House zurück und ließen die Ereignisse des Tages Revue passieren. Die Vielfalt von Stockholm, von seiner historischen Mitte bis zu den stillen, malerischen Schären, machte diesen Tag zu einem der schönsten unserer Reise.

Tag 12 – Zweiter Tag in Stockholm: ABBA-Magie und urbane Aussichten

Unser zweiter Tag in Stockholm begann mit einem Highlight: Dem Besuch des berühmten ABBA-Museums auf der idyllischen Insel Djurgården. Vom zentralen Busbahnhof erreicht ihr die Insel am besten mit der Fähre. Die Fahrt ist bspw. inkl. wenn ihr euch ein Tagesticket für den ÖPNV löst.

 

Ein Must-See für alle – nicht nur für Fans
Das ABBA-Museum, eröffnet im Jahr 2013, beeindruckte uns sofort. Im Inneren wartete eines der besten Museumserlebnisse unseres Lebens! Von interaktiven Audioguides auf Deutsch bis hin zu spannenden Mitmachstationen – wir tauchten förmlich in die Welt der Band ein. Ob live tanzen, Outfits anprobieren oder ein eigenes Musikstück im Studio komponieren – das Museum hat uns förmlich in seinen Bann gezogen.

Und das Beste: Obwohl wir keine eingefleischten ABBA-Fans sind, liefen die Songs am nächsten Tag ununterbrochen im Auto. Zwei Stunden voller Nostalgie und Spaß – ein absolutes Muss für euren Stockholm-Trip!

Unser Tipp: Bucht eure rechtzeitig Tickets im Voraus, um euch euren Wunschzeitraum zu sichern.

 

 

 

Djurgården, die grüne Oase

Nach dem Museum schlenderten wir durch den Königlichen Nationalstadtpark Djurgården, eine atemberaubende grüne Lunge mitten in Stockholm. Mit einer Fläche von 27 km² ist er fast achtmal so groß wie der Central Park in New York! Auf einer der gemütlichen Parkbänke gönnten wir uns einen kleinen Snack, bevor wir entlang eines malerischen Pfades das Ufer erkundeten. Alte, knorrige Bäume, sattgrüne Wiesen und liebevoll gestaltete rote Häuschen säumten unseren Weg.

 

Highlight: Der Garten Rosendal
Ein besonderer Höhepunkt war der Garten Rosendal, der mit biologisch-organischen Anbauflächen beeindruckt. In den umfunktionierten Gewächshäusern, die als Café und Bäckerei dienen, genossen wir eine himmlische Atmosphäre. Frische, regionale Zutaten und die entspannte Umgebung machten diesen Ort zu einem tollen Erlebnis!

Stockholms Gästabud auf Gamla Stan

Am Abend führte uns unser Weg nach Gamla Stan, wo wir das gut bürgerliche Restaurant Stockholms Gästabud ausprobierten. Schon beim Ankommen warteten hungrige Gäste in einer kleinen Schlange vor der Tür – ein gutes Zeichen! Die Besitzer boten Getränke für die Wartenden an, und nach etwa 20 Minuten konnten wir zunächst an der Bar und etwas später auch an einem Tisch Platz nehmen. Die urige Einrichtung, der freundliche Service und das erstklassige Essen machten diesen Besuch zu einem absoluten Genuss. Unsere Empfehlung: Unbedingt vorbeischauen, aber plant etwas Zeit ein!

 

Magischer Sonnenuntergang am Skinnarviksberget

Für den Sonnenuntergang hatten wir uns einen besonderen Ort ausgesucht: den Skinnarviksberget, Stockholms höchsten natürlichen Punkt. Dieser Platz ist ein echter Insidertipp, besonders beliebt bei Einheimischen, die hier picknicken oder einfach den Ausblick genießen. Der Blick auf das gesamte Stadtzentrum war atemberaubend. "Planespotter" kommen hier ebenfalls auf ihre Kosten, denn der Hügel kann bei der richtigen Windrichtung in der Einflugschneise für Landeanflüge – eine spannende Kombination aus Natur und Stadtleben und das Beste daran: Dieses Erlebnis kostete uns keinen Cent.

Als die Sonne hinter dem Horizont verschwand, wandelte sich die Szenerie. Die Straßenlaternen gingen an, und Stockholm zeigte sich in der blauen Stunde von seiner romantischsten Seite. Mit meiner Kamera fing ich einige Stadtmotive ein – so vertieft, dass wir den geplanten Bus verpassten. Aber wie sagt man so schön? Für die perfekte Aufnahme lohnt sich jede Verzögerung! Zurück in unserer Unterkunft ließen wir den Tag Revue passieren. Vom interaktiven ABBA-Museum über die beruhigende Natur von Djurgården bis hin zum magischen Sonnenuntergang war es ein Tag voller unvergesslicher Momente. Stockholm hat uns noch einmal gezeigt, wie vielfältig und faszinierend diese Stadt ist.

Tag 13 – Ein Sommertag in den Stockholmer Schären

Ein weiterer Tag in den Stockholmer Schären begann – und wie! Die klare Waldluft, ein strahlend blauer Himmel und die wärmende Sonne versprachen einen perfekten Sommermorgen. Heute stand Vaxholm, die selbsternannte Hauptstadt des Stockholmer Schärengartens, auf unserem Programm.

 

Ein beschauliches Städtchen

Vaxholm ist nicht nur ein Verkehrsknotenpunkt mit dem letzten Hafen, der noch ans Festland angebunden ist, sondern auch ein Ort voller Geschichte. Die historische Festungsinsel, gegründet im 16. Jahrhundert, beeindruckte uns sofort. Hier könnt ihr nicht nur ein spannendes Museum besuchen, das die Vergangenheit der Festung lebendig macht, sondern sogar in einem Bed & Breakfast innerhalb der alten Mauern übernachten.

Wir entschieden uns für die Fahrt mit dem Auto, eine etwa einstündige Strecke, die uns über kleinere Inselabschnitte führte. Die Aussicht auf die weitläufige Schärenlandschaft war atemberaubend. Alternativ könnt ihr eine Fähre von Waxholmsbolaget ab Stockholm nehmen – die Fahrt dauert ebenfalls rund eine Stunde und führt direkt durch den malerischen Schärengarten. Eine gemütliche Option, die viele Einheimische nutzen!

In Vaxholm angekommen, schlenderten wir zum Hafen, der voller Leben war. Auf dem Weg dorthin passierten wir hübsche pastellfarbene Gebäude, kleine Läden, Cafés und sogar einige charmante Secondhand-Shops. Besonders schön fanden wir den Marktplatz, wo Händler verschiedene Waren und köstliche Speisen anboten – ein echtes Erlebnis für alle Sinne!

Ein Blick aus der Vogelperspektive

Am Hafen machten wir einen kurzen Abstecher in den grünen Battery Park, wo ich meine Drohne startete, um die Festung aus der Luft zu fotografieren. Der Ausblick war spektakulär! Nach dem Fotografieren freuten wir uns auf das berühmte Hembygdsgårds Café. Dieses charmante Café, direkt am Meer gelegen, ist ein wahres Paradies für Kuchenliebhaber. Das üppige Buffet ließ keine Wünsche offen, und der hübsche Garten mit Sitzplätzen – teils mit Meerblick – war der perfekte Ort, um die Zeit zu vergessen. Unser Tipp: Nehmt euch Zeit, denn dieses Café ist äußerst beliebt und einfach ein Muss!

Erfrischung am Strand: Eriksöbadet

Am Nachmittag zog es uns zum Badestrand Eriksöbadet, der auf der Westseite von Vaxholm liegt. Die 17 Grad kühle Ostsee forderte Überwindung, doch viele Schweden stürzten sich unbeeindruckt ins Wasser – wahrscheinlich abgehärtet dachten wir uns.

Der Strand bot alles, was das Herz begehrt: gepflegte Liegewiesen, Sandkiesflächen, Schatten- und Sonnenplätze sowie kostenlose Volleyball- und Schachfelder. Auch an Parkplätze mangelt es hier nicht, und ein Campingplatz ist gleich in der Nähe. Ein rundum entspannter Nachmittag!

Mit erfrischten Sinnen und tiefenentspannt verließen wir den Strand und fuhren zurück zu unserer Unterkunft. Dort packten wir unser Gepäck und bereiteten uns auf den nächsten Tag vor, an dessen Ende wir auf der faszinierenden Insel Öland landen sollten.

Tag 14 – Eine Reise durch Småland bis auf die Insel der Sonnenuntergänge

Nach einem herzhaften Frühstück und einem herzlichen Abschied von unserer Gastgeberin Marlou machten wir uns auf die längste Tagesetappe unserer Reise (abgesehen von An- und Abreise) – 513 Kilometer quer durch das malerische Småland.

Unsere Route führte uns zunächst entlang der Europastraße E4, die Jönköping mit Stockholm verbindet, bevor wir in Linköping auf die Nationalstraße 23 Richtung Süden wechselten. Bald darauf tauchten wir ein in die schier endlosen Wälder, die immer wieder von weiten Weiden und glitzernden Seen durchbrochen wurden. Diese Postkartenlandschaft ließ uns immer wieder innehalten und staunen.

 

Auf den Spuren von Michel aus Lönneberga

Unser erstes Highlight des Tages war der berühmte Katthult-Hof – ein Ort, der Kindheitserinnerungen weckt. Hier wurden viele Szenen der Serie „Michel aus Lönneberga“ gedreht, basierend auf den weltberühmten Büchern von Astrid Lindgren. Wusstet ihr, dass Michel im Original eigentlich Emil heißt? In Deutschland wurde der Name aus rechtlichen Gründen geändert – ein spannendes Detail, der vor Ort auf deutschen Infotafeln erzählt wurde.

Die letzten Kilometer dorthin waren jedoch ein Abenteuer für sich: Google Maps führte uns prompt in eine Sackgasse! Zum Glück wiesen uns gut platzierte Schilder den richtigen Weg. Am Ziel angekommen, parkten wir problemlos und zahlten 4,50 € Eintritt – ein fairer Preis, der in die Erhaltung dieser besonderen Kulisse fließt.

Auf dem Hof fühlten wir uns wie in die Serie zurückversetzt: Der Holzschuppen mit den berühmten Schnitzfiguren, die Scheunen und Weiden – alles sah aus wie im Fernsehen. Zwar konnten wir das Wohnhaus nicht besichtigen, da es privat genutzt wird, aber die anderen Gebäude waren frei zugänglich und boten unzählige Fotomotive. Ein kleiner Snackladen sorgte für eine süße Pause im Schatten eines majestätischen Kirschbaums – hier entstand eines unserer Lieblingsfotos.

Falls ihr mehr Zeit habt, lohnt sich ein Abstecher ins nahegelegene Vimmerby, wo ein Freizeitpark Astrid Lindgrens Geschichten lebendig werden lässt. Leider mussten wir diesen Teil auslassen, da am frühen Nachmittag immer noch 190 Kilometer bis nach Öland vor uns lagen.

Einsame Straßen und endlose Horizonte

Auf schmalen Asphaltstraßen, die sich durch die friedliche Landschaft schlängelten, setzten wir unsere Reise fort. Oft waren wir kilometerweit allein unterwegs – ein seltsames, aber auch beruhigendes Gefühl. Nach und nach wich der dichte Wald der Weite der Ostsee, und die ersten Sandstrände tauchten am Horizont auf.

In Kalmar erreichten wir schließlich die Brücke Ölandsbron, die uns über das Wasser auf die bezaubernde Insel Öland führte. Hier verschmelzen Blumenwiesen, Feuchtgebiete, Moore und steppenartige Ebenen mit weitläufigen Sandstränden zu einer unvergleichlichen Naturschönheit.

Ein Abend voller Genuss und Entspannung

Unser Ziel auf Öland war das charmante Hotel „Drei Jahreszeiten“ im kleinen Ort Bredsättra. Die großzügige Anlage mit ihrem gepflegten Garten, einem Pool und einer Entspannungsecke bot uns genau die Ruhe, die wir nach der langen Fahrt brauchten.

Nach dem Einchecken und einer kurzen Pause fuhren wir nach Köpingsvik, wo wir den Abend mit einem köstlichen Abendessen im Restaurant „Klinta Bykrog“ ausklingen ließen – inklusive Meerblick und einem spektakulären Sonnenuntergang. Anschließend spazierten wir am feinen Sandstrand entlang und ließen den Tag in den warmen Farben des Himmels Revue passieren.

Tag 15 – Zauberhafte Naturinsel Öland

Unser einziger Tag auf Öland versprach, intensiv und unvergesslich zu werden. Noch vor 9:30 Uhr brachen wir auf, um so viel wie möglich von dieser facettenreichen Insel zu erleben.

 

UNESCO-Weltkulturerbe: Stora Alvaret

Öland begeistert mit einer Landschaft, die kaum vielfältiger sein könnte. Der Süden der Insel erinnert eher an eine Steppe als an eine schwedische Insel. Und genau diese beeindruckende Szenerie – geprägt von weiten Feldern und einem charakteristischen Kalksteinplateau – ist seit dem Jahr 2000 als UNESCO-Weltkulturerbe ausgezeichnet.

Eines der größeren Highlights im Süden ist das Stora Alvaret, ein karges Kalksteinplateau, das fast ein Viertel der gesamten Inselfläche einnimmt und auch zum besagten UNESCO-Weltkulturerbe zählt. Seit Jahrtausenden prägt die Weidetierhaltung diese einzigartige Kulturlandschaft. Perfekt, um mit der Drohne die schier endlose Weite festzuhalten – und das ließen wir uns natürlich nicht entgehen.

Mit über 140 Kilometern Wanderwegen ist Öland zudem ein Paradies für Naturfans. Doch Vorsicht: Die Distanzen können täuschen. Obwohl die Insel gerade einmal 137 Kilometer lang und an der breitesten Stelle nur 16 Kilometer breit ist, zieht sich die Fahrt von Ort zu Ort oft länger hin als erwartet.

Ein Naturparadies für Vogelliebhaber
Unsere Reise führte uns noch weiter in den Süden, wo die Landschaft zunehmend karger, aber auch zauberhafter wurde. Alte Windmühlen, Steinmauern und das endlose Meer begleiteten uns – kein Wunder, dass die schwedische Königsfamilie hier seit Jahrhunderten ihren Sommerurlaub verbringt.

Unser Ziel: Das Beijershamn-Naturschutzgebiet, ein Hotspot für Vogelfreunde. Mit etwas Glück begegnet man auf der Insel seltenen Arten, denn Öland beherbergt insgesamt 90 Schutzgebiete.

Wir starteten unseren Rundgang und erklommen den Beobachtungsturm, wo wir gleich zu Beginn eine ganze Gruppe Alpenstrandläufer und Weißwangengänse erspähten. Weiter ging es durch die moorige Landschaft, vorbei an Graureihern, die elegant im flachen Wasser nach Fischen jagten. Holzstege führten uns tief hinein in das Schutzgebiet, wo wir auch Schafstelzen, Kiebitze und Steinschmätzer entdeckten. Ein weiterer magischer Moment auf unser Reise. Die Wanderung durch das Schutzgebiet haben wir euch bei Komoot gespeichert.

Entspannung am Böda Sand

Nach so viel Abenteuer sehnten wir uns nach etwas Ruhe und Sonne. Im Norden der Insel lockte der Strand am Böda Sand-Campingplatz. Die Fahrt dorthin war erneut ein Erlebnis: Dichter Wald löste die offene Landschaft ab und wir fühlten uns, als hätten wir die Insel gewechselt.

Am Strand angekommen, erlebten wir eine kleine Überraschung: Der Campingplatz war eine moderne Urlaubsanlage mit Restaurants, Bars und sogar einem Freibad. Obwohl es recht belebt war, fanden wir ein ruhiges Plätzchen, genossen die frische Ostseeluft und ließen uns von der Sonne verwöhnen. Ein Powernap machte uns bereit für das nächste Ziel auf der Insel.

 

Der Norden: Långe Erik und magische Momente

Am Abend zog es uns weiter zum Leuchtturm „Långe Erik“, ein Wahrzeichen im äußersten Norden Ölands. Mit 32 Metern Höhe bietet er ein beeindruckendes Fotomotiv, besonders während der goldenen Stunde. Die Aufnahmen mit der Drohne und der Kamera wurden atemberaubend! Auf dem Rückweg bot uns Öland noch einen krönenden Abschluss: Eine blühende Wiese, die im Licht der untergehenden Sonne mit dem Meer im Hintergrund eine unvergleichliche Kulisse bot. Wenig später entdeckten wir ein rotes Holzhäuschen, perfekt in Szene gesetzt vom letzten Sonnenlicht – ein Anblick wie aus einem Gemälde. Kurz vor unserem Hotel legte die Insel noch einmal einen drauf: Dichter Nebel zog plötzlich auf, eingehüllt in das mystische Licht eines blutroten Vollmonds. Leider konnten wir diesen Moment nur mit unseren Augen einfangen – Parkmöglichkeiten gab es keine. Doch der Zauber dieser Szenerie wird uns wahrscheinlich noch lange in Erinnerung bleiben.

 

Ein Tag, der bleibt

Zurück im Hotel gingen wir all diese Momente noch einmal durch. Was für ein Tag! Voller Kontraste, unvergesslicher Erlebnisse und dem Gefühl von purem Glück. Öland hatte uns tief berührt – und wir wussten, dass dieser Tag uns noch lange begleiten würde.

Tag 16: Von Ölands Weiten zur Skyline von Malmö

Unser Tag begann mit einem herzlichen Frühstücksgespräch im Hotel „Drei Jahreszeiten“. Die Inhaber, ein charmantes älteres Ehepaar, teilten ihre Geschichte: Er, ein Hesse, und sie, eine Schwedin, fanden sich auf einer Reise – ein Liebesmärchen, das uns direkt inspirierte.

 

Regen, Wasserfälle und eine verpasste Gelegenheit
Die erste Etappe führte uns zurück in die Region Skåne, mit dem Forsakar Waterfall Lookout als Ziel. Leider machte uns ausgiebiger Regen einen Strich durch die Rechnung, und auch der nahegelegene Nationalpark Stenshuvud musste aus Zeitgründen und Wettergründen auf der Strecke bleiben. Ein kleiner Trost: Der Park bietet mit seinen Wäldern, Stränden und sanften Hügeln sicher genug Gründe, irgendwann hierher zurückzukehren.

 

Mystische Momente bei Ales Stenar
Nach weiteren Kilometern erreichten wir die Küstenregion bei Ystad. Die Landschaft, mit ihren steilen Klippen und weiten Grasebenen, erinnerte uns an Schottlands Highlands. Unser Ziel: Ales Stenar, das schwedische Pendant zu Stonehenge. Der Aufstieg zum Hügel lohnte sich – nicht nur wegen der Aussicht auf die Ostsee, sondern auch wegen der magischen Atmosphäre der 59 Steine, die Historiker bis heute vor Rätsel stellen. Eine Grabanlage? Eine Sonnenuhr? Vielleicht beides. Freilaufende Kühe grasten unbeeindruckt an den steilen Abhängen, und Turmfalken zogen ihre Kreise über der Szenerie. Die Mischung aus Natur, Geschichte und Meer machte diesen Stopp zu einem unvergesslichen Erlebnis.

 

 

Ein Zuhause auf Zeit in Klagshamn
Unsere Fahrt führte uns weiter nach Klagshamn, einem Vorort von Malmö. Dort wartete eine besonders gemütliche Unterkunft: Ein modernes Tiny House mit bodentiefen Fenstern, Holzterrasse und einer Entspannungsecke. Obwohl wir uns in der Nähe der Stadt befanden, war es ein ruhiger Rückzugsort – perfekt, um Kraft für die letzten Urlaubserlebnisse zu tanken.

 

 

Ribersborgsstranden: Strand, Seebrücken und das Kaltbadehaus
Unser erster Abend in Malmö führte uns an den Ribersborgsstranden, den fünf Kilometer langen Stadtstrand. Besonders ins Auge stach das historische Kaltbadehaus, ein über 100 Jahre altes Wahrzeichen, das heute sowohl für Sauna-Enthusiasten als auch Architekturbegeisterte ein Muss ist. Wir beschränkten uns auf den atemberaubenden Blick auf die Ostsee und die Skyline der Stadt. Das Highlight der Skyline war der Turning Torso. Der 190 Meter hohe Wolkenkratzer, der sich um seine eigene Achse dreht, ist ein Symbol für Malmös Innovationskraft - Skandinavische Architektur in ihrer besten Form!

Eine junge, fahrradfreundliche Metropole
Mit über 515 Kilometern Radwegen und einer jungen Bevölkerung – über die Hälfte der Einwohner ist unter 35 – erstrahlt Malmö in moderner Vielfalt. Egal, ob ihr Lust auf gehobene Michelin-Küche oder Streetfood mit regionalen Zutaten habt, hier findet jeder Geschmack sein Highlight.

 

Architektur zwischen Vergangenheit und Gegenwart
Malmös Architektur ist ein faszinierender Mix: Die gotische St. Petri Kirche aus dem 14. Jahrhundert trifft auf futuristische Gebäude wie den Turning Torso. Jede Ecke der Stadt erzählt eine eigene Geschichte. Mit diesen Eindrücken beendeten wir den Tag. An der hölzernen Brüstung der Seebrücke genossen wir, wie die untergehende Sonne die Ostsee und die Skyline in goldenes Licht tauchte. Ein perfekter Abschluss für den ersten Abend in dieser beeindruckenden Stadt.

Tag 17: Malmö – Ein Tag zwischen Tradition und Moderne

Die Nacht in unserer kleinen Unterkunft überraschte uns: Trotz der kompakten Größe des Schlafzimmers – gerade genug Platz für das Bett – gehörte sie zu den komfortabelsten der ganzen Reise. Vielleicht lag es am gemütlichen Ambiente, vielleicht an der schieren Erschöpfung durch all die Erlebnisse der letzten Tage. So oder so, wir starteten erfrischt in den Tag.

 

Ein Vormittag voller Sonne und Spiegelungen
Das herrliche Wetter lockte uns zurück an den Ribersborgsstranden. Die Sonne strahlte über Malmö, und das Meer war spiegelglatt – so glatt, dass sich der beeindruckende Turning Torso darin reflektierte. Mit diesem Panorama war es ein perfekter, entspannter Vormittag.

Malmöhus Slott: Eine Burg mit bewegter Geschichte
Am Nachmittag tauchten wir ein in die Vergangenheit und begannen unsere Entdeckungstour am Malmöhus Slott. Das älteste erhaltene Renaissanceschloss Skandinaviens erzählt Geschichten von Verteidigungsanlagen, Gefängnissen und Obdachlosenunterkünften. Heute beherbergt es zwei spannende Museen: das Kunstmuseum und das naturhistorische Museum. Es war faszinierend, wie dieses historische Bauwerk, liebevoll restauriert, eine Verbindung zwischen Vergangenheit und Gegenwart schuf – ein starker Kontrast zu den modernen Gebäuden des nahen Västra Hamnen.

Stortorget: Das Herz der Altstadt
Unser Weg führte uns weiter zum Stortorget, dem großen Marktplatz. Eingefasst von historischen Gebäuden, darunter das prächtige Rathaus Malmö Rådhus, versprüht der Platz mittelalterlichen Charme. Besonders beeindruckend war der Gewölbekeller des Rathauses, in dem das bekannte Restaurant Rådhuskällaren untergebracht ist – ein Ort, der uns direkt ins Mittelalter zurückversetzte.

 

St. Petri Kirche: Heilige Atmosphäre
Weiter ging es zur St. Petri Kirche, dem ältesten Gebäude Malmös. Das schlichte, aber eindrucksvolle Kirchenschiff und die unzähligen Kerzen schufen eine fast magische Atmosphäre, die uns für einen Moment innehalten ließ.

 

Ebbas Hus: Das kleinste Museum Malmös
Ein echtes Kleinod fanden wir ganz in der Nähe: Das Ebbas Hus, ein pastellfarbenes Häuschen mit grüner Tür, eingeklemmt zwischen zwei größeren Gebäuden. Das kleinste Museum der Stadt versetzt Besucher ins Jahr 1910 – ein Ort, der vor Charme nur so sprüht.

 

Shoppen mit Stil
Nach einer gemütlichen Fika zog es uns ins Shoppingcenter Hansa. Es mag in die Jahre gekommen sein, bietet aber eine charmante Auswahl an alternativen Geschäften. Wer größere Shoppingcenter bevorzugt, sollte einen Blick auf Triangeln, Entré oder Caroli werfen.

Västra Hamnen - Stadtteil der Zukunft
Am Nachmittag wechselten wir die Perspektive und tauchten ein in den jungen Stadtteil Västra Hamnen (Westhafen). Gebaut auf dem Gelände einer ehemaligen Werft, beeindruckte uns dieser Teil der Stadt mit moderner Architektur, begrünten Dächern und riesigen Glasfassaden. Hier treffen urbane Parks auf kulinarische Highlights und sogar Bademöglichkeiten – ein Ort, der Zukunft und Entspannung vereint.

 

Ein entspannter Abend zum Abschluss

Zurück in unserer Unterkunft ließen wir den Tag entspannt ausklingen. Ein selbstgekochtes Abendessen, ein gutes Buch und ein paar Gesellschaftsspiele – der perfekte Abschluss für einen Tag voller Kontraste, zwischen historischen Schätzen und visionärer Architektur.

Tag 18: Lunds Geschichte und ein letzter Sonnenuntergang

Unser letzter Tag in Schweden begann mit einem entspannten Frühstück, bei dem wir einen Plan schmiedeten: Der Vormittag und Nachmittag sollten der charmanten Universitätsstadt Lund gehören, bevor wir den Abend in der pulsierenden Innenstadt von Malmö ausklingen lassen würden. Kurz darauf schnallten wir uns an und machten uns auf den Weg – Lund war nur einen Katzensprung entfernt, gerade einmal 32 Kilometer trennten uns von unserem Ziel.

 

Auf den Spuren von Netflix und Legenden
Lund stand schon lange auf unserer Reiseliste, nicht zuletzt dank der Miniserie „Die Lüge“, die uns 2023 in ihren Bann gezogen hatte. Viele Szenen der Serie wurden hier gedreht – und jetzt standen wir mitten in dieser idyllischen Kleinstadt mit ihren bunten Häusern, Kopfsteinpflasterstraßen und den vielen Grünanlagen. Kaum angekommen, entdeckten wir eine Bäckerei, die direkt aus der Serie stammte – was für ein Glückstreffer! Es war, als ob die Kulisse lebendig geworden wäre.

 

Das Flair einer Universitätsstadt
Mit ihren etwa 94.000 Einwohnern und rund 45.000 Studierenden hat Lund ein lebendiges, internationales Flair. Besonders beeindruckte uns das Hauptgebäude der Universität, ein wahrer Blickfang mit einem prächtigen Springbrunnen vor der Tür und einer grünen Oase drumherum – der perfekte Ort, um die Dynamik der Stadt zu spüren.

Der Dom von Lund: Geschichte zum Anfassen
Ein absolutes Highlight war der mächtige Dom von Lund, dessen Türme majestätisch über der Stadt thronen. Der Innenraum war schlichtweg überwältigend: Ehrfurchtsvolle Decken und eine geheimnisvolle Unterkirche, die nur von Kerzenlicht erleuchtet wurde. Die Krypta, bekannt für ihre Finnsäulen, erzählte die Legende des Riesen Finn, der die Kathedrale erbaut haben soll. Die mystische Atmosphäre machte diesen Besuch unvergesslich.

 

Eine letzte Fika in der Nachmittagssonne
Nach all den Eindrücken gönnten wir uns am Marktplatz von Lund eine letzte Fika – mit einer himmlischen Zimtschnecke, die uns direkt zurück zu unserem ersten Tag in Kopenhagen katapultierte. Ein bittersüßer Moment, der uns bewusst machte, wie viel wir in den vergangenen Tagen erlebt hatten.

Abendessen am Lilla Torg
Zurück in Malmö starteten wir unseren letzten Abend am Lilla Torg, einem charmanten Platz in der Altstadt voller Restaurants und Cafés. Bei einem köstlichen Abendessen ließen wir die Reise Revue passieren, bevor wir uns auf einen Verdauungsspaziergang in

Västra Hamnen begaben.

Sonnenuntergang am Dania Park
Der Dania Park zeigte uns Malmö von seiner schönsten Seite. Die Promenade bot nicht nur einen spektakulären Blick auf die Skyline, sondern auch auf den Sonnenuntergang über der Öresundbrücke. Während Jugendliche ausgelassen Fußball spielten, versuchten wir, den ikonischen Turning Torso in der Abenddämmerung perfekt in Szene zu setzen.

 

 

Ein durchdachtes Ökosystem
Und wie immer haben wir auch an diesem Abend noch einmal spannende Entdeckungen machen können. In der Nähe der Promenade fiel uns ein künstlich angelegtes "Flüsschen" auf. Es stellte sich heraus, dass dies ein Teil von einem künstlichen Bachsystems ist, das sich durch diesen Stadtteil zog. Es verbindet Grünanlagen und sorgt für ein nachhaltiges Abfließen von Regenwasser auf den Dächern der Gebäude – ein innovativer Ansatz, der zeigt, wie Malmö auf die Herausforderungen des Klimawandels reagiert.

 

Ein architektonisches Meisterwerk
Der Spaziergang führte uns schließlich direkt unter den 190 Meter hohen Turning Torso. Umgeben von Wasserbecken, die in der blauen Stunde glitzerten, nahmen wir die letzten Fotos dieser außergewöhnlichen Reise auf. Als wir den Blick nach oben richteten, war es, als ob der Turm uns ein letztes Mal daran erinnern wollte, wie beeindruckend Schweden ist – ein Land, das Tradition und Moderne auf so einzigartige Weise vereint.

 

Tag 19 - Abschied nehmen von Schweden

Unser letzter Morgen in Malmö begann mit einem gemütlichen Frühstück, bei dem wir noch einmal die Erlebnisse der vergangenen Tage Revue passieren ließen. Bald darauf hieß es Abschied nehmen. Mit einem wehmütigen Blick auf die Skyline Malmös starteten wir unsere Rückreise. Vor uns lagen 507 Kilometer bis nach Hamburg – eine Strecke, die wir bewusst in zwei Etappen planten, um entspannt und sicher nach Hause zu kommen.

Unsere Route führte uns über dieselbe Strecke wie bei der Hinreise, doch dieses Mal legten wir einen bewussten Stopp in der HafenCity von Hamburg ein. Die Entscheidung gegen eine direkte Durchreise bis nach Bautzen fiel uns leicht: Nach all den Abenteuern und Eindrücken der vergangenen Wochen wollten wir nicht die Gefahr eingehen, unsere Konzentrationsfähigkeit zu überschätzen – schließlich war Malmö noch einmal ein gutes Stück weiter von Bautzen entfernt als Kopenhagen.

In Hamburg angekommen, ließen wir den Abend ruhig angehen. Nach einem kleinen Abendessen genossen wir die entspannte Atmosphäre der Stadt, ohne größere Unternehmungen zu planen. Es war der perfekte Übergang von den intensiven Erlebnissen der Reise zurück in den Alltag.

 

Am Tag 20 brachten wir schließlich die letzten Kilometer nach Bautzen hinter uns. Während der Fahrt ging uns immer wieder ein Gedanke durch den Kopf: Was für eine atemberaubende Reise! Von den endlosen Weiten Schwedens über atemberaubende Küstenlandschaften bis hin zu faszinierenden Städten wie Malmö und Stockholm – diese Reise war ein Abenteuer, das uns noch lange in Erinnerung bleiben wird.

Vielleicht ist es genau das, was Reisen so besonders macht: die Mischung aus neuen Eindrücken, kleinen und großen Überraschungen und der Erkenntnis, dass die Welt voller Geschichten steckt, die nur darauf warten, entdeckt zu werden.

Fazit: Ein Abenteuer für die Seele und Inspiration für den Geist

Unsere Reise durch Südschweden war eine unvergessliche Mischung aus abenteuerlichen Erlebnissen und inspirierenden Momenten. Die zerklüfteten Schären, die stille Majestät der Naturreservate und die kontrastreiche Architektur in Malmö und Stockholm entführten uns in eine Welt voller Gegensätze und Schönheit. Besonders die Westküste mit ihren malerischen Schärenlandschaften und die lebendigen Städte waren Highlights, die sich tief in unsere Erinnerung eingeprägt haben.

 

Wer Natur, Kultur und urbane Vielfalt in perfekter Balance sucht, wird in Südschweden ein Reiseziel finden, das mehr als nur eine Auszeit bietet – es lädt ein, den Alltag hinter sich zu lassen und sich neu zu verbinden, mit sich selbst und der Welt um einen herum.

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